Dieses Wochenende fand das OpenStack Devcamp im Linuxhotel statt. Ziel des ganzen war OpenStack näher kennen zu lernen, unabhängig davon ob man Entwickler oder Admin ist.
Von OpenStack hört man in letzter Zeit ziemlich viel, es ist was die freien private und hybrid Cloud Lösungen angeht mit Abstand, die Umfangreichste Lösung. Das ist die große Stärke, aber auch die größte Schwäche von OpenStack.
Was ist Open Stack?
OpenStack ist ein freier und kompatibler Nachbau der Amazon Cloud (EC2, S3). Es bsteht aus verschiedenen Komponenten, die Zusammen die Komplette Cloud bilden und ist modular aufgebaut.
Compute (Nova)
Nova kümmert sich um die Virtualisierung der Virtuellen Maschienen und ist das Herzstück der Cloud, es kann mit KVM, Xen, LXC und Hyper-V umgehen.
Als Vermittlungsschicht dient Libvirt.
Object Storage (Swift)
Swift ist das pendant zu Amazon S3, dort können Dateien abgelegt und abgerufen werden.
Block Storage (Cinder)
Cinder war ursprünglich Teil von Nova, wurde dann aber ausgelagert und stellt den Speicherplatz für VMs bereit. es nutzt Storagebackends wie Ceph oder GlusterFs um die freien Vertreter zu nennen.
Networking (Quantum)
Quantum kümmert sich um alles was mit dem Netzwerk zu tun hat, wie IPs, Firewallregeln, Loadbalancing, VLANs, VPNs, IDS, und Routing. Es kann mit Software Defined Networks umgehen und bietet Zahlreiche Schnittstellen um Hardware großer Hersteller anzusprechen.
Dashboard (Horizon)
Horizon ist die Weboberfläche mit der das ganze gesteuert werden kann. Alternativ steht die API zur verfügung.
Identity Service (Keystone)
Keystone ist die Benutzerverwaltung von OpenStack, von hier werden die User zentral gegen die anderen OpenStack Module authentifiziert. Es unterstützt verzeichnisfdienste wie LDAP oder AD als Backend.
Image Service (Glance)
Glace kümmert sich um die Verwaltung, Backup, Snapshots, Templates und Freigaben von erstellten Images, interagiert dafür mit Cinder.
OpenStack Devstack
Devstack ist eine lokale Lösung für Entwickler und zum Testen, Sie ist nicht für den Produktiveinsatz geeignet.
Die Installation gestaltet sich denkbar einfach:
Man benötigt eine Frische Installation von Ubuntu 12.04 oder Fedora 16.
Wenn man keine Hardware hat, tut es auch eine großzügige VM mit durchgereichtem Virtualisierer, Stichwort Nested KVM.
Jetzt das Git auschecken
git clone git://github.com/openstack-dev/devstack.git cd devstack
und das Installationsscript anwerfen
./stack.sh
Jetzt schön brav die Fragen beantworten und auf Fehler achten, nach 5 Minuten hat man eine fertige Testumgebung mit OpenStack.
OpenStack aus Paketeten produktiv installieren
Und so schön Devstack auch ist, so umfangreich und schwierig gestaltet sich eine Installation aus aktuellen Paketen. Das ganze ist durch die vielen Komponenten einfach sehr umfangreich. Mir ist es auf verschiedenen Wegen und Plattformen nicht gelungen innerhalb von 10 Stunden etwas ans laufen zu bringen. Da OpenStack für den Einsatz in unserer Umgebung einfach zu groß ist, habe ich mich am 2. Tag mit OpenNebula beschäftigt, einer Cloud die deutlich leichgewichtiger ist. Ein Artikel dazu folgt.
Was das Meeting sonst noch gebracht hat
Einen Blick über den Tellerrand und viele interessante Gespräche rund um das Thema Cloud. Es war eine schöne Zeit im Linuxhotel. Ich komme bestimmt wieder.
Jetzt bleibt mir nur noch den Organisatoren Henning Sprang, Johannes Hubertz und Guido Günther sowie dem Linuxhotel für das zur verfügung stellen der Räumlichkeiten und natürlich allen Teilnehmern DANKE für dieses produktive und lehrreiche Wochenende zu sagen.
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